Bonsai Art Folger
 
Bonsai und Bonsaikeramik

 

 

Die News & Termine


Schlemmerreise - Hitze in Japan

August 2025 - Es ist warm daheim, aber noch wärmer in Japan. Diese "Kleinigkeit" haben wir bei der Urlaubsplanung nicht beachtet. In Tokyo bewegen wir uns wie mein Lieblingstier, das Faultier, von einem Schatten in den Nächsten. 

Wir fallen auf! Erst werden wir von ein paar Studenten interviewt. Es geht vor allem um Unterschiede zwischen Japan und daheim. Das reicht von Höflichkeit und Umgang miteinander bis zur Politik. Kurz darauf stehe ich im Mittelpunkt und soll Werbung für ein koreanisches Parfüm machen. Hier kommt einer der Unterschiede zum Tragen: Japaner sind höflich. Und ich? Ich kann mich, ganz Deutsch, nicht so recht für das Parfüm begeistern und versuche das halbwegs höflich zu umschiffen. Keine Stärke, fürchte ich. Aber insgesamt eine interessante Erfahrung.

Zunächst schlagen wir unser "Lager" in Omiya auf. Das Hotel kennen wir, das Frühstück ist super und wir kennen uns hier aus. Genau das Richtige zum Akklimatisieren. Es gibt genug Möglichkeiten zur Selbstversorgung oder auch zum Essen gehen. In einem Izakaya fallen wir nach wenigen Minuten nicht mehr auf. Sehr gut sind Ramen oder auch "nur" ein Sandwich im Imbiss.

Wir besuchen den nahen Park und Hikawa-Schrein. Es hätte sogar die Möglichkeit gegeben, ein Fußballspiel zu besuchen. 

Natürlich steht auch das Bonsaidorf auf dem Programm, wenn auch in reduzierter Form im Vergleich zur letzten Reise: Bonsai-Museum und Bonsai-Restaurant. Ein paar Exemplare aus dem Museum:

Tagesausflug nach Kawagoe: Leider regnet es immer wieder und der Regen bringt nicht die erhoffte Abkühlung. Wir besuchen auch dort einen Hikawa-Schrein und werden von sehr netten ETF-Mitgliedern (English Friendly Town) geführt. Ich kann nur empfehlen, die Angebote wahrzunehmen, die hier von Freiwilligen betreut werden. Man bekommt einen viel tieferen Einblick in die Kultur und Geschichte.

Weiter geht es nach Nagano. Hier holen wir etwas von der Reise 2018 nach. Der Tempelbereich Zenkoji ist weitläufig und abwechslungsreich. 2018 war die Zeit zu knapp genauso wie das Tageslicht. Jetzt kann ich mich in den Details verlieren.

Ein in meinen Augen absolutes Muss in Japan ist der Besuch von Kyoto. Einige Bereiche mögen mittlerweile für Touristen gesperrt sein - bedankt euch bei Leuten ohne Benehmen und Anstand - aber die Stadt hat so viel zu bieten, dass man wohl eine ganze Woche dort verbringen könnte und immer noch nur einen Bruchteil gesehen hat.

Zunächst ist dort der berühmte Fushimi-Inari-Schrein mit den gefüllt unendlich vielen Torii. Trotz Hitze und extremen Andrang steigen wir bis nach oben. 

Dann hatten wir auf der Reise 2023 den Daitoku-ji-Tempelbezirk angesehen. Leider, wie das auf Reisen so oft ist, hatten wir nicht genug Zeit für alles dort. Deshalb war ein erneuter Besuch ein Punkt auf der Liste für die Reiseplanung gewesen. Diesmal habe ich dann auch die Gelegenheit die dortige Bonsai-Ausstellung anzusehen. 

Und Kyoto kann man sich an jeder Ecke in irgendwas verlieren und in Details verlieben. 

Die nächste Station unserer Reise ist Hiroshima, welches auch als Ausgangspunkt für zwei Tagesausflüge dient. Von der dortigen Burg steht nur noch der Turm, der in ein Museum verwandelt wurde. 

Wenn man hier ist, kommt man an einer Sache natürlich nicht vorbei: Der Abwurf der Atombombe. Das ist für mich auch im Nachhinein, in der Erinnerung an den Besuch, emotional ein sehr schwieriger Moment. Inmitten dieser großen, modernen Stadt steht eine Ruine, ein Mahnmal. Das Gebäude, über dem die Bombe damals abgeworfen wurde. Wenn einem bewusst wird, welche Zerstörung -  und welches Leid damit verbunden - ausgelöst wurde... Man fragt sich, wie es sein kann, dass wir einander so was antun. Und mit Blick auf die aktuelle Lage in der Welt: Wieso haben wir nichts daraus gelernt?

Der erste Tagesausflug geht nach Miyajima und zum berühmten Itsukushima-Schrein. Auch einer der wichtigen Punkte auf der To-Do-Liste für diesen Urlaub. 

Eine Fähre bringt einen hinüber und reguliert zugleich den Andrang auf Insel und Schrein. An Bord ist das Gedrängel schon groß genug.

Auf der Insel leben wilde Rehe direkt neben den Touristen. Anfassen, füttern etc. sind natürlich verboten, aber die Tiere zeigen keinerlei Scheu vor dem Menschen. Sie liegen in Beeten, trotten durch die mit Touristen gefüllten Straßen und wollen wohl auch Souvenirs kaufen.

Zunächst sieht das Torii vor den hohen Bergen der Insel etwas unspektakulär aus, doch kommt man erst näher heran, hat es seinen ganz speziellen, eigenen Scharm und ist zu Recht ein Touristenmagnet. 

Im Anschluss haben wir sogar noch Zeit, den Shukkeien-Garten zu besuchen. Eine Oase der Ruhe für Körper und Geist in der Großstadt.

Tagesausflug Nummer 2 führt uns nach Himeji. Die dortige Burg ist genau das, was man sich unter einer japanischen Burg vorstellt. Atemberaubend - unabhängig von der immer noch anhaltenden Hitze - und wunderschön.

Es folgt ein Reisetag. Mit dem Shinkansen geht das schnell und zuverlässig - auch wenn wir tatsächlich Verspätungen hatten und das kaum glauben konnten. Von Hiroshima geht es nach Hakodate - einmal komplett durch Honshu und rüber nach Hokkaido. 

Hatten wir auf etwas Abkühlung im Norden erhofft, so wurden wir enttäuscht. Auch hier ist es warm und feucht. 

Wieder stellen wir fest, dass Essen hier einfach eine andere Welt ist. Einfache Suppen mit Nudeln sind so gut, dass man selbst die größte Portion leert. Grillrestaurants bieten die Möglichkeit, kleine Leckerbissen selbst zu garen und in privaten Sitzbereichen zu genießen.

Bevor es wieder nach Tokyo geht, reisen wir nach Akita. Die berühmten Hunde glänzen durch Abwesenheit und die Erkundung der Stadt fällt knapp aus. Jans Gesundheit geht immer vor!

Hier die Entstehung eines Duschkopfes. ;) Gleich gegenüber vom Hotel ist ein "Feld" voller Lotus. 

Zurück in Tokyo besuchen wir den Garten, den wir 2023 bereits aufgesucht hatten: Rikugien.

Wer jetzt noch mal auf den Titel blickt - Schlemmerreise - und dann in Fotos und Text eher wenig auf Essen gestoßen ist... Zum Einen mache ich kein Food Blog, zum Anderen ist gleich am dritten Tag der Reise mein Handy in den "Elektronik-Himmel" eingezogen. Seit aber sicher, wir hatten: Ramen, Sushi, Yakitori, Yakiniku... 

Trotz Hitze, trotz ständigem Schwitzen, trotz... Es war ein schöner Urlaub. Und bestimmt nicht unsere letzte Japanreise.


Mai 2024

Gartenfestival Branitz am 25. & 26.05.2024

Nach Branitz ist vor Branitz?

Ein anstrengendes aber schönes Wochenende ist vorbei und alle - Schalen, Pflanzen, ich - sind wieder gut daheim angekommen. Die Ausstellung war nicht so erfolgreich wie erhofft und auch der Standbetreiber bei dem ich stehe, ist noch nicht sicher, ob er nächstes Jahr dort sein wird. Wir werden das sicher besprechen und dann eine Entscheidung treffen.

In der Zwischenzeit, hier ein paar Bilder vom Wochenende.

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Im Zuge der Vorbereitungen für die Ausstellung habe ich eine kleine Anleitung geschrieben, wie man mit dem erstandenen Steckling umgehen kann/soll. 


November 2023

Zurück aus Japan - Bonsai-Tour Nummer 2

Anreise... ein langwieriger Prozess. Die Bahnfahrt wird mehrfach aus unterschiedlichen Gründen verzögert und ist eigentlich schon ein Abenteuer für sich. Man kennt ja die DB.
Von München geht es mit dem letzten Flug nach Osaka, von dort dann erneut als die Letzten nach Haneda (Tokio).

Am ersten offiziellen Tag der Bonsaireise treffen wir auf die Reisegruppe und werden gleich voll ins Thema geworfen, denn das erste Ziel ist der Garten von Herrn Kobayashi: Ein 800 Jahre alter Wacholder, eine Kiefer im Wert von einer Millionen Dollar, der Garten und mehrere Dachterrassen voller Bäume unterschiedlicher Größen und in unterschiedlichen Entwicklungsphasen, Tanuki, Pfropfungen... Es geht gut los!

Obwohl erschöpft, trifft man sich abends zum Umtrunk und gemeinsamen Abendessen. Ein erstes richtiges "Beschnüffeln" der Mitreisenden.


Der Garten von Herrn Takeyama hat mir bei vorigen Reisen bereits gefallen. Die Bäume sind nicht zu groß aber auch nicht winzig. Leider spielt das Wetter nicht mit und wir werden gut nass. Auch im Garten von Herrn Yamada heißt es erneut: Unterstellen!

Das Bonsai-Museum kenne ich ja auch bereits, ebenso den Garten von Herrn Kato. Hier stehen die Bäume so dicht, dass man teilweise kaum durchkommt. So viel zu gucken!

Der folgende Tag beginnt mit dem Frühstück natürlich, dann mit dem Besuch des Gartens von Herrn Murakawa. Hier stechen besonders die vielen Ahorne in fantastischer Qualität. Das Wetter steht dem heute in nichts nach.

Bei Herrn Terasawa herrscht etwas mehr Unordnung, was mich beim Gedanken an meinen Garten sehr beruhigt. Viel Kleinkram - wie bei mir! - aber auch richtig schöne, größere Bonsai.

Der abschließende Besuch einer Seidenfabrik bei beißend kaltem Wind war heute nicht das Highlight.

Eines der Highlights der Reise ist aber der Besuch bei Herrn Kimura, der am nächsten Morgen ansteht. Eine Klasse, nein, eine Welt für sich, die man gesehen haben sollte.

Weiter geht es zu S-Cube und hier geht das große Stöbern, Verhandeln und Kaufen richtig los. Die Preise sind gut, die Auswahl lässt einem die Finger nicht nur zucken.

Im Garten von Herrn Muriyama ist sogar chaotischer als meiner und somit der komplette Kontrast zu dem von Herrn Kimura.  Trotzdem stehen hier "Rohlinge", die es bei uns so nicht gibt. 

Der Abend endet mit einem sehr guten Essen. Wer also eine Empfehlung für perfektes Fleisch in Omiya sucht...

Das Thema Bahn hatte ich ja bereits. Wie es richtig geht, kann man in Japan sehen: Shinkansen. Die Reise geht zu Herrn Katagiri, der mit seiner freundlichen, fast väterlichen Art beim letzten Mal schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Er "führt" uns zum Mittagessen aus und begleitet uns auch zum Garten von Herrn Iura. 

Hier hat man gut umgebaut. Der vordere Teil des Gartens ist ein Wacholderparadies. Hier gibt es auch wieder die leckeren Äpfel.

Am Vormittag besuchen wir ein weiteres Highlight der Reise: Der Garten von Herrn Suzuki. Feinverzweigungen, Totholz, Pflegezustand, Gestaltung...  Gekrönt von strahlendem Sonnenschein. Traumhaft! Da kann man gerne mal länger zwischen den vielen Kunstwerken schlendern.

Ein weiteres Ziel ohne Bonsai: Das schwarze Schloss.


Darauf hatte ich mich schon besonders gefreut: In Tokoname zeigt uns Reiho, wie man Bonsaischalen aus Formen herstellt. Er erklärt alle Schritte und beantwortet Fragen.

Alle Mitglieder der Reisegruppe bekommen heute die Gelegenheit, sich selbst am Ton auszuprobieren. Es sind Vier dabei, die bereits Erfahrungen haben, und es ist interessant zu sehen, wie alle einen unterschiedlichen Stil haben. Die Werke sollen wir später erhalten.

Der Laden vom Töpfer Koyo ist klein, aber der Inhalt sehr fein und so erweitert sich meine kleine Sammlung an Schalen um ein weiteres schönes Stück.

Bevor es dunkel wird, besuchen wir noch den Garten von Herrn Tanaka.

Ab nach Kyoto... In typischer Tour-Manier werden wir mit einem Bus von einer Sehenswürdigkeit zur Anderen gefahren.

Die Parkanlagen vom Ryoanji sind sehr schön und vermitteln die wunderbare, entspannte Ruhe.

Der Goldene Pavillon ist zwar sehr schön, aber total überlaufen. Hunderte Besucher stehen am See und machen (meist) Selfies mit dem glänzenden Gebäude im Hintergrund. 

Entspannter ist es dann wieder in den Anlagen vom Daitokuji. Leider haben wir hier nicht genug Zeit, alles anzusehen. 

Weiter geht es zur Burg Nijo. Die Parkanlagen sind wieder sehr schön, allerdings ist es hier auch wieder viel voller.

Am Nishiki-Markt verteilt sich die Gruppe dann und jeder geht seines Weges. Hier kann man alle möglichen und unmöglichen Speisen probieren. Allerdings muss man sich durch die Gänge schieben, weil es extrem überlaufen ist.

Auf der Ausstellung Taikan-Ten gerät die eigentliche Ausstellung schnell zur Nebensache, denn der Händlerbereich ist ein Traum. Der Spruch des Tages wird: "Es eskaliert!" Mit einem Grinsen gesagt, wenn ein anderes Mitglied der Reisegruppe einem entgegen kommt. 

Den "freien" Tag in Kyoto nutzt jeder anders. Wir beginnen eine eigene Sightseeingtour: Higashi Honganji, Shosei-en, Nishiki-Markt, Yasaka-Schrein, Maruyama Park, Kodaji und wieder zum Nishiki-Markt.

Es geht zurück Richtung Tokyo und weiter mit Sightseeing. In Kawagoe finden wir ein sehr nettes kleines Restaurant, in dem italienische Küche auf japanisch interpretiert wird. Der Koch/Besitzer ist sehr nett und aufgeschlossen. Das wird unser sehr gutes Mittagessen. Zum Abendessen haben wir das Restaurant mit dem fantastischen Fleisch ausgesucht.

Der nächste freie Tag und wir gehen wieder eigenständig auf Erkundungstour: Rikugien, Ueno und Omiya.

Den nächsten Morgen trennen wir uns der von der Reisegruppe, die bereits zurückreist. Wir genießen noch mal einen Tag in Tokyo bei über 20°C und strahlendem Sonnenschein. Genau das richtige Wetter, um den alten Tokyo-Tower zu besuchen. Den Abschluss der Tour bildet dann Asakusa.

Die Rückreise ist Routine, allerdings liegt München im Schnee. Ein "Schock" nach dem Wetter in Tokyo. Glücklich, zufrieden und erschöpft kommen wir wieder nach Hause.

Vielen Dank für Deinen Besuch.